Musikmedizin – Musikermedizin
Musiker verlangen sehr viel von Ihrem Körper, mitunter auch zu viel. Wenn es um Beschwerden beim Musizieren geht, stehen die Haltebelastungen und die Modulation der Körperspannung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die über längere Zeit nur in engen Grenzen änderbare Körperhaltung am Instrument ist eine grosse Herausforderung für den Körper. Das Ausmass der Beanspruchung des Körpers wird zudem geprägt durch die Art des Spannungsaufbaus und durch die Modulation der Spannung.
Nicht selten spielen aber auch Aspekte eine Rolle, die mit dem Musizieren nicht direkt im Zusammenhang stehen. Eine ungünstige Schlafposition kann dazu führen, dass bereits am frühen Morgen der Nackenschmerzen bestehen oder die Arbeit am PC in ungünstiger Körperstellung führt zu einer Verspannung der Nackenmuskulatur. Ist der Körper in diesem Sinne schon vorbelastet, sinkt natürlich die Toleranz für die Belastungen beim Musizieren.
Musikermedizin – eine typische Teamdisziplin
In der Sprechstunde für Musikermedizin geht es meistens um Überlastungsreaktionen an Sehnen, Muskeln und Nerven. Dabei hat die Ursachenforschung immer einen ganz wichtigen Part. Viele Hinweise bringt bereits das Besprechen der Entstehungs- geschichte. Gerne beobachte ich zudem die Musikerin oder den Musiker beim Spielen, sei es live im Sprechzimmer oder auf einer Videoaufzeichnung.
Im Kern geht es meistens auch um spezifische Fragen rund um die Spieltechnik und die Haltung am Instrument. Einen Teil dieser Fragen kann die Musikerin mit Ihrem Lehrer klären. Für mich von grossem Wert ist darüber hinaus die enge Zusammenarbeit mit der Musikphysiologischen Abteilung der Züricher Hochschule der Künste unter Leitung von Prof. Dr. med. Horst Hildebrandt. Genauso wichtig ist die Zusammenarbeit mit musikermedizinisch erfahrenen Physiotherapeuten für die gezielte Behandlung.